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Eigenbedarfskündigung: So gehen Vermieter rechtssicher vor

Lukas Fuchs vor 6 Stunden in  Mietrecht 3 Minuten Lesedauer

Die Eigenbedarfskündigung ist für viele Vermieter eine Möglichkeit, nach einem langen Mietverhältnis wieder eigene Wohnräume zu nutzen. Doch was müssen Sie beachten, um Fehler zu vermeiden? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Eigenbedarfskündigung und wie Sie rechtssicher vorgehen.

Was ist eine Eigenbedarfskündigung?

Die Eigenbedarfskündigung ermöglicht es Vermietern, das Mietverhältnis zu beenden, wenn sie die Wohnung für sich selbst oder nahe Angehörige benötigen. Dies ist ein im deutschen Mietrecht verankertes Recht (§ 573 Abs. 2 Nr. 2 BGB), das jedoch an strenge Voraussetzungen geknüpft ist.

Die rechtlichen Grundlagen

Um eine Eigenbedarfskündigung rechtssicher durchzuführen, müssen Sie die folgenden rechtlichen Grundlagen beachten:

  • Begründung der Kündigung: Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und eine klare Begründung enthalten, warum Sie die Wohnung benötigen. Sie sollten darauf hinweisen, wer in den eigenen Bedarf einzieht und in welchem Verhältnis diese Person zu Ihnen steht.
  • Kündigungsfrist: Die Kündigungsfrist beträgt, abhängig von der Dauer des Mietverhältnisses, mindestens drei Monate. Je länger der Mieter in der Wohnung lebt, desto länger ist die Kündigungsfrist – maximal bis zu neun Monate.
  • Zugang der Kündigung: Die Kündigung muss dem Mieter zugehen, was bedeutet, dass sie diesem auch tatsächlich überreicht oder per Post zugeschickt werden muss. Bei Postsendungen muss der Zugang nachgewiesen werden.

Voraussetzungen für eine Eigenbedarfskündigung

Die Eigenbedarfskündigung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich:

  • Persönlicher Bedarf: Sie müssen die Wohnung für sich selbst, für einen Familienangehörigen (Ehepartner, Kinder, Eltern, Geschwister) oder für einen Angehörigen im ersten Grad benötigen.
  • Kein spekulativer Eigenbedarf: Die Kündigung darf nicht aus spekulativen Gründen erfolgen, d.h. nicht um anschließend die Wohnung zu einem höheren Preis weiterzuvermieten oder zu verkaufen.
  • Kein anderer Wohnraum vorhanden: Sie sollten darlegen können, dass Ihnen oder dem Angehörigen kein anderer geeigneter Wohnraum zur Verfügung steht.

Tipps zur rechtssicheren Kündigung

Um eine Eigenbedarfskündigung rechtssicher zu gestalten, sind hier einige nützliche Tipps:

  • Dokumentation: Halten Sie Beweise für den Eigenbedarf fest, wie beispielsweise Veränderungsmitteilungen oder Bestätigungen Ihrer familiären Relation zu dem Person, die einzieht.
  • Frühzeitige Kommunikation: Sprechen Sie frühzeitig mit dem Mieter über Ihre Pläne. Dies kann Missverständnissen vorbeugen und im besten Fall Lösungen finden.
  • Mieterrechte beachten: Bedenken Sie die Rechte des Mieters. Der Mieter hat das Recht, der Kündigung zu widersprechen, wenn er der Meinung ist, dass die Kündigung nicht gerechtfertigt ist oder ihm ein unangemessenes Härtefall vorliegt.

Häufige Fehler vermeiden

Bei einer Eigenbedarfskündigung können viele Fehler passieren. Hier einige häufige Stolpersteine:

  • Unzureichende Begründung: Geben Sie alle notwendigen Informationen an. Eine pauschale, unzureichende Begründung kann zur Unwirksamkeit der Kündigung führen.
  • Fehlende Fristen: Achten Sie darauf, die Kündigungsfrist korrekt einzuhalten, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
  • Falsche Adressierung: Stellen Sie sicher, dass die Kündigung dem Mieter korrekt zugeht. Ein fehlerhaft adressierter Brief kann die Kündigung unwirksam machen.

Was tun bei Widerspruch des Mieters?

Wenn der Mieter Widerspruch gegen die Eigenbedarfskündigung einlegt, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Prüfung des Widerspruchs: Überprüfen Sie, ob der Widerspruch rechtlich begründet ist und gegebenenfalls in einem Gespräch klären, ob eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann.
  • Rechtliche Schritte: In einigen Fällen müssen Sie möglicherweise rechtliche Schritte in Form einer Klage in Betracht ziehen, wenn die Kündigung aufgrund berechtigtem Eigenbedarf nicht akzeptiert wird.

Fazit

Die Eigenbedarfskündigung ist ein berechtigtes und häufig genutztes Mittel für Vermieter, um zurück zu ihrem eigenen Wohnraum zu gelangen. Wichtig ist jedoch, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Mit einer sorgfältigen Planung und Dokumentation stehen Ihre Chancen gut, die Kündigung erfolgreich durchzusetzen und eine positive Lösung für alle beteiligten Parteien zu finden.

Weitere Informationen zum Thema Mietrecht und Eigenbedarf finden Sie unter Mieterbund oder Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz.

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