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Mobbing strafbar: Ab wann können Betroffene rechtliche Schritte einleiten?

Lukas Fuchs vor 7 Stunden in  Rechtsberatung 3 Minuten Lesedauer

Mobbing ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sowohl im Berufsleben als auch in Schulen verheerende Auswirkungen hat. Doch wie sieht die rechtliche Lage aus? Wann wird Mobbing strafbar und welche Möglichkeiten haben Betroffene? Lesen Sie weiter, um alles zu erfahren, was Sie über diese wichtige Thematik wissen sollten.

Was ist Mobbing?

Mobbing bezeichnet systematisches Krankmachen von Personen durch wiederholte, absichtliche und schädliche Handlungen über einen längeren Zeitraum. Die betroffenen Personen erleben häufig negative emotionale und psychische Folgen. Mobbing kann in verschiedenen Umgebungen auftreten, insbesondere am Arbeitsplatz und in Schulen.

Rechtliche Grundlagen des Mobbings

In Deutschland gibt es kein spezifisches Gesetz, das Mobbing als solches direkt bestraft. Stattdessen kann Mobbing jedoch unter verschiedenen rechtlichen Aspekten angeprangert werden. Hierzu zählen:

  • Allgemeines Persönlichkeitsrecht: Artikel 1 und 2 des Grundgesetzes schützen die Würde des Menschen und das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Mobbing verstößt gegen diese Rechte.
  • Strafrechtliche Aspekte: Mobbing kann unter strafrechtlichen Bestimmungen fallen, wie Beleidigung (§ 185 StGB), Körperverletzung (§ 223 StGB) oder sogar Nötigung (§ 240 StGB).
  • Arbeitsrecht: Im Arbeitsumfeld können Arbeitgeber verpflichtet sein, für ein sicheres Arbeitsklima zu sorgen. Mobbing kann hier eine Verletzung der Fürsorgepflicht darstellen.
  • Schulrecht: In Schulen können Lehrkräfte und Schulverwaltung Maßnahmen ergreifen, um Mobbing zu verhindern und die Rechte der Schüler zu schützen.

Ab wann ist Mobbing strafbar?

Die Frage, ab wann Mobbing strafbar ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da es von den Umständen und Handlungen abhängt. Einige wichtige Punkte sind:

  • Wiederholte Handlungen: Mobbing muss über einen längeren Zeitraum andauern und besteht in der Regel aus mehreren Aktionen. Eine einmalige Beleidigung wäre zwar rechtlich anfechtbar, gilt jedoch nicht unbedingt als Mobbing.
  • Schwere der Handlung: Die Schwere der Handlung spielt eine entscheidende Rolle. Beleidigende Äußerungen oder Bedrohungen können schnell in den Bereich von strafbarem Verhalten fallen.
  • Intention: Mobbing ist immer absichtlich und zielgerichtet. Das bedeutet, es muss nachweisbar sein, dass der Täter die Absicht hatte, der gemobbten Person zu schaden.

Welche rechtlichen Schritte können Betroffene einleiten?

Steht ein Mobbingvorfall zur Debatte, sollten Betroffene gut über ihre Optionen informiert sein:

  1. Dokumentation: Betroffene sollten alle Vorfälle dokumentieren, inklusive Datum, Uhrzeit, Ort, beteiligte Personen und eine Beschreibung der Ereignisse.
  2. Gespräch mit Vorgesetzten oder Lehrern: In einem Arbeitsumfeld sollten zunächst Gespräche mit Vorgesetzten oder der Personalabteilung gesucht werden, in Schulen mit Lehrern oder der Schulleitung.
  3. Rechtsberatung: Bei schwerwiegendem Mobbing sollten Betroffene juristischen Rat einholen. Ein Anwalt für Arbeitsrecht oder in Strafangelegenheiten kann farbenfroh helfen.
  4. Strafanzeige: Sollte Mobbing in Form von Beleidigungen, Drohungen oder körperlicher Gewalt vorkommen, kann eine Strafanzeige bei der Polizei in Erwägung gezogen werden.
  5. Zivilklage: Je nach Schwere und Art des Mobbings können auch zivilrechtliche Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden.

Fazit

Mobbing ist ein ernstzunehmendes Problem, das in vielen Lebensbereichen vorkommt. Es ist wichtig, Betroffenen die richtigen Informationen und Unterstützung anzubieten, um ihre Rechte durchzusetzen. Mobbing wird in den meisten Fällen erst ab der wiederholten und nachweisbaren Handlung strafbar. Eine frühzeitige Dokumentation und Unterstützung durch Fachkräfte kann entscheidend sein, um das Mobbing zu beenden und das Wohlbefinden des Opfers zu sichern.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder jemanden kennen, der Mobbing erlebt, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Rechtsanwälte, Beratungsstellen und soziale Einrichtungen bieten wertvolle Unterstützung und Rat.

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