Zugewinnausgleich: Was passiert mit einem nicht abbezahlten Haus?
Der Zugewinnausgleich kann bei einer Scheidung viele Fragen aufwerfen, besonders wenn Immobilien im Spiel sind. Was passiert jedoch mit einem Haus, das noch nicht abbezahlt ist? Hier erfährst du alles Wichtige darüber, wie sich ein nicht abbezahltes Haus auf den Zugewinnausgleich auswirkt.
Zugewinnausgleich: Was passiert mit einem nicht abbezahlten Haus?
Wenn Paare sich scheiden lassen, wird häufig der Zugewinnausgleich notwendig. Dabei ist es wichtig, alle Vermögenswerte, einschließlich Immobilien, die während der Ehe erworben wurden, zu berücksichtigen. Besonders knifflig wird es, wenn das gemeinsame Eigenheim noch nicht abbezahlt ist. In diesem Artikel beleuchten wir, was in solchen Fällen zu beachten ist und welche rechtlichen Rahmenbedingungen eine Rolle spielen.
Was ist der Zugewinnausgleich?
Der Zugewinnausgleich ist ein Verfahren zur Verteilung des während der Ehe erzielten Vermögens zwischen den Eheleuten. Er kommt zum Tragen, wenn einer der Partner einen höheren Zugewinn erzielt hat. Ziel ist es, eine finanzielle Gleichheit herzustellen. Das Ergebnis ist oft eine Zahlung desjenigen, der mehr Vermögen erworben hat, an den anderen Partner.
Immobilien im Zugewinnausgleich
Immobilien sind oft die größten Vermögenswerte im Rahmen eines Zugewinnausgleichs. Hierbei spielt auch der Stand der Hypothek eine entscheidende Rolle. Wenn ein Haus nicht abbezahlt ist, also noch eine Hypothek darauf lastet, stellt sich die Frage, wie der Wert des Hauses und die Verbindlichkeiten in die Berechnung des Zugewinnausgleichs einfließen.
Bewertung des nicht abbezahlten Hauses
Bei der Bewertung der Immobilie wird zunächst der Marktwert des Hauses ermittelt. Diese Bewertung erfolgt unabhängig davon, ob das Haus noch mit einer Hypothek belastet ist oder nicht. Die relevanten Schritte sind:
- Marktwert ermitteln: Eine professionelle Immobilienbewertung kann hier hilfreich sein.
- Hypothek abziehen: Die noch ausstehenden Kreditverpflichtungen werden von dem Marktwert abgezogen, um den tatsächlichen Wert zu bestimmen.
Beispiel: Hat das Haus einen Marktwert von 300.000 Euro und sind noch 200.000 Euro an Schulden offen, so beträgt der zu berücksichtigende Wert im Zugewinnausgleich 100.000 Euro.
Wie fließt das nicht abbezahlte Haus in den Zugewinnausgleich ein?
Das nicht abbezahlte Haus wird in die Berechnung des Zugewinnausgleichs einbezogen, indem lediglich der verbleibende Wert angesetzt wird. Dabei sind zwei Aspekte zu berücksichtigen:
- Den Besitzverhältnissen: Wurde das Haus während der Ehe gemeinsam erworben, zählt es zum gemeinsamen Vermögen.
- Die Tilgung: Die während der Ehe geleisteten Zahlungen auf die Hypothek können den Zugewinn positiv beeinflussen.
Besonderheiten bei einem alleinigen Eigentum
Wenn einer der Partner das Haus allein gekauft hat, wird die Bewertung zunächst etwas anders durchgeführt. Dann ist entscheidend, ob das Eigentum während der Ehe gemeinsam genutzt wurde und ob der andere Partner in die Tilgung investiert hat. In solchen Fällen kann auch der nicht-eigentümliche Partner Ansprüche geltend machen, die in die Berechnung des Zugewinnausgleichs einfließen.
Einfluss von Verantwortlichkeiten
Bedeutend ist auch, wer die monatlichen Raten für das Hypothekendarlehen während der Trennungszeit übernimmt. Wenn beispielsweise der eine Partner das Haus weiter bewohnt und die Raten weiter zahlt, könnte dies seine Position im Zugewinnausgleich stärken.
Beispiele für die Praxis
Um die Thematik zu veranschaulichen, hier einige Beispiele:
- Beispiel 1: Ein Paar hat ein Haus im Wert von 400.000 Euro mit einer Gesamtverschuldung von 300.000 Euro. Der Zugewinnausgleich für das Haus beträgt 100.000 Euro.
- Beispiel 2: Wenn ein Partner das Haus allein erworben hat und der andere Partner während der Ehe keinen finanziellen Beitrag geleistet hat, wird das Haus nur in vollem Umfang dem alleinigen Eigentümer zugeschrieben.
Fazit
Der Zugewinnausgleich bei einem nicht abbezahlten Haus ist ein komplexes Thema, das viel von der jeweiligen Situation abhängt. Bei einer Scheidung sollten Betroffene in jedem Fall rechtlichen Rat einholen. Ein Anwalt für Familienrecht kann helfen, die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten zu erörtern und entsprechend zu planen. Wenn du also vor der Herausforderung stehst, dein nicht abbezahltes Haus im Zugewinnausgleich zu regeln, scheue dich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen.
Zur weiteren Vertiefung empfehle ich, sich mit dem Gesetz über den Zugewinn und den entsprechenden Paragraphen zu beschäftigen. Ein gutes Verständnis der gesetzlichen Grundlagen kann helfen, die eigenen Ansprüche und Rechte besser zu vertreten.
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