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Was ist die Gefahrenerhöhung gemäß VVG? Ein umfassender Überblick

Lukas Fuchs vor 5 Stunden in  Recht & Gesetz - Versicherungsrecht 3 Minuten Lesedauer

Die Gefahrenerhöhung stellt einen entscheidenden Aspekt im Versicherungsrecht dar, der besonders im Rahmen des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) von Bedeutung ist. In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit der Gefahrenerhöhung auf sich hat und welche Folgen sie für Versicherte und Versicherer hat.

Was ist die Gefahrenerhöhung gemäß VVG?

Die Gefahrenerhöhung beschreibt eine Veränderung des Risikos, das ein Versicherungsnehmer in einen Vertrag einbringt. Laut dem Versicherungsvertragsgesetz (VVG) ist es wichtig, dass Versicherungsnehmer ihrem Versicherer relevante Angaben über ihr Risiko machen, um eine gerechte Prämie und einen entsprechenden Versicherungsschutz zu erhalten.

Wann liegt eine Gefahrenerhöhung vor?

Eine Gefahrenerhöhung kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Häufig verändert sich das Risiko im Laufe der Vertragslaufzeit. Beispiele für eine Gefahrenerhöhung sind:

  • Änderungen in der Lebenssituation: z.B. Umzug, Heirat oder die Geburt eines Kindes.
  • Änderungen in beruflichen Verhältnissen: z.B. gefährlichere Beschäftigungen oder Reisen in Risikoländer.
  • Verschlechterung des Gesundheitszustands: z.B. neue Erkrankungen oder Unfälle.
  • Veränderung des Eigentums: z.B. Neubauten, erhöhte Wertanlagen oder geänderte Nutzung von Eigentum (z.B. aus Wohnraum wird Gewerbe).

Welche Verpflichtungen hat der Versicherungsnehmer?

Versicherungsnehmer sind verpflichtet, ihre Versicherung über alle Umstände zu informieren, die die Höhe des Risikos beeinflussen könnten. Dies beinhaltet die Mitteilung über:

  • Geplante Änderungen (z.B. Umzug oder Baustellen)
  • Neuerungen im Zustand oder in der Nutzung des versicherten Objekts
  • Änderungen im Gesundheitszustand (bei Lebensversicherungen)

Unterlassen Versicherungsnehmer diese Angaben, kann dies gemäß § 23 VVG rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Folgen der Gefahrenerhöhung

Die Folgen einer nicht oder zu spät gemeldeten Gefahrenerhöhung können gravierend sein. Dazu gehören:

  • Verweigerung der Leistung: Im Schadensfall könnte der Versicherer die Leistung aufgrund unzureichender Angaben verweigern.
  • Prämienanpassungen: Der Versicherer hat das Recht, die Prämien zu erhöhen, um das erhöhte Risiko zu decken.
  • Kündigung des Vertrags: Im Extremfall kann der Versicherer auch eine fristlose Kündigung des Versicherungsschutzes aussprechen.

Anzeigepflicht und Mitteilungspflicht

Die Anzeigepflicht verpflichtet den Versicherungsnehmer, Änderungen, die eine Gefahrenerhöhung zur Folge haben, unverzüglich dem Versicherer zu melden. Dabei gilt: Je schneller die Information übermittelt wird, desto besser können Versicherung und Versicherungsnehmer auf die veränderten Umstände reagieren.

Einmalige und kontinuierliche Gefahrenerhöhung

Es gibt sowohl einmalige als auch kontinuierliche Gefahrenerhöhungen. Bei einmaligen Gefahrenerhöhungen ist es oft klar, wann und wie der Versicherungsnehmer informieren sollte. Kontinuierliche Gefahrenerhöhungen, wie sie bei Gesundheitsveränderungen vorkommen, stellen oft eine größere Herausforderung dar. Versicherungsnehmer sollten sich vergewissern, dass sie regelmäßig ihre Situation prüfen und nötige Änderungen umgehend dem Versicherer bekannt geben.

Schutzmaßnahmen für Versicherungsnehmer

Um als Versicherungsnehmer auf der sicheren Seite zu sein, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Regelmäßige Überprüfung der Vertragsunterlagen und der eigenen Risikosituation.
  • Aktive Kommunikation mit dem Versicherer über aktuelle Änderungen.
  • Das Führen von Tagebüchern oder Aufzeichnungen über relevante Lebensereignisse kann helfen, den Überblick zu behalten.

Vorlieben und Empfehlungen

Die Gefahrenerhöhung ist ein komplexes Thema, daher ist es ratsam, sich in jeder Lebensphase optimal abzusichern. Hierbei spielen Fachleute eine wichtige Rolle. Eine individuelle Beratung durch einen Versicherungsexperten kann helfen, unrealistische Risiken zu bewerten und die passenden Maßnahmen einzuleiten.

Fazit

Die Gefahrenerhöhung im Kontext des VVG ist ein kritischer Aspekt, den Versicherungsnehmer unbedingt beachten sollten. Eine transparente Kommunikation über alle Risikofaktoren ist notwendig, um im Schadensfall den Versicherungsschutz zu gewährleisten. Wer proaktiv handelt und seine Pflichten kennt, kann rechtlichen Problemen und finanziellen Verlusten erfolgreich entgehen.

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