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Darf man Straftaten filmen? Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Überblick

Lukas Fuchs vor 6 Stunden in  Recht & Gesetz 3 Minuten Lesedauer

Die Frage, ob man Straftaten filmen darf, ist in unserer digitalen Welt von großer Bedeutung. Immer häufiger werden Videos von Verbrechen in sozialen Netzwerken geteilt. Doch wo liegen die rechtlichen Grenzen?

Einleitung

In Zeiten von Smartphones und sozialen Medien ist die Möglichkeit, Straftaten zu filmen, für viele Menschen verlockend. Doch bevor man mit dem Handy draufhält, sollte man sich ernsthafte Gedanken über die rechtlichen Konsequenzen machen. Darf man Straftaten filmen, um als Zeuge zu dienen? Was gilt es zu beachten, um nicht selbst in rechtliche Schwierigkeiten zu geraten? In diesem Artikel klären wir die rechtlichen Rahmenbedingungen und geben hilfreiche Tipps für den Umgang mit solchen Situationen.

Rechtliche Grundlagen für die Filmaufnahme von Straftaten

In Deutschland ist das Filmen von anderen Menschen durch das Kunsturhebergesetz (KUG) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geregelt. Das Recht am eigenen Bild besagt, dass jeder Mensch grundsätzlich das Recht hat, zu entscheiden, ob und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden. Eine wichtige Ausnahme besteht jedoch, wenn es um die Dokumentation von öffentlichen Geschehnissen geht.

Wann ist das Filmen von Straftaten erlaubt?

  • Öffentlicher Raum: Straftaten, die in der Öffentlichkeit stattfinden, dürfen in der Regel gefilmt werden, solange der Filmer nicht selbst in die Situation eingreift oder diese provoziert.
  • Eigenes Interesse: Das Filmen kann zur Wahrnehmung der eigenen rechtlichen Interessen dienen, zum Beispiel als Beweismittel für die Polizei oder Gerichte.
  • Verhältnismäßigkeit: Die Filmaufnahme darf nicht gegen die Grundrechte anderer verstoßen, z.B. deren Recht auf Privatsphäre.

Wann ist das Filmen von Straftaten problematisch?

  • Privatsphäre: Wenn durch die Filmaufnahme die Privatsphäre Dritter verletzt wird, kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen.
  • Provokation oder Mitwirkung an Straftaten: Solltest du aktiv in einen Vorfall eingreifen oder die Situation anheizen, kannst du dich selbst strafbar machen. Das Filmen sollte passiv erfolgen.
  • Öffentliche Würde: Eine Veröffentlichung von Bildern, auf denen Gewalt oder das Leid anderer Menschen sichtbar sind, kann gegen den Anstand und die menschliche Würde verstoßen.

Welcher rechtliche Schutz gilt für die Filmaufnahme?

Ob ein gefilmtes Material als Beweis vor Gericht verwendet werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Rechtsmäßigkeit: Die Umstände, unter denen das Filmmaterial aufgenommen wurde, müssen rechtlich zulässig sein. Illegaler Zugang zu einem Gelände oder das Filmen aus einer verbotenen Perspektive kann zu einem Verwertungsverbot führen.
  • Beweiswert: Um geltend gemacht werden zu können, müssen die Filme die Fakten klar dokumentieren und dürfen nicht manipuliert oder bearbeitet worden sein.

Tipps für das Filmen von Straftaten

Falls du in eine Situation gerätst, in der du Zeuge einer Straftat wirst und das Filmen in Erwägung ziehst, hier einige Tipps:

  • Berichte die Straftat: Rufe die Polizei, bevor du anfängst zu filmen. Die Beamten können einschätzen, ob deine Beweiserhebung sinnvoll ist.
  • Halte dich an den Rand der geschehenen Vorfälle: Verhalte dich passiv und verhindere eine Eskalation der Situation.
  • Speichere das Material sicher: Stelle sicher, dass du das Video sicher speicherst und es nicht veränderst, um die Beweiskraft nicht zu gefährden.

Sichere Alternativen zu selbst gefilmten Beweisen

Falls du Bedenken beim Filmen hast, gibt es Alternativen, die sinnvoller sein können:

  • Hinweisgeber: Melde dich bei der Polizeit, um deine Beobachtungen zu teilen.
  • Zeugenaussage: Biete dich als Zeuge an, wenn du die Polizei kontaktierst.
  • Verbreitung: Teile keine Videos ohne Zustimmung der abgebildeten Personen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Fazit

Das Filmen von Straftaten ist ein zweischneidiges Schwert. Während es als wertvolles Beweismaterial dienen kann, birgt es auch rechtliche Risiken, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Halte dich an die oben genannten Empfehlungen und ziehe in Erwägung, auf einfachere und rechtlich unbedenkliche Wege zurückzugreifen, um der Polizei zu helfen, Straftaten aufzuklären.

Für weitere Informationen kannst du die rechtsverbindliche Quelle des Kunsturhebergesetzes oder die DSGVO Informationen konsultieren.

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